Wie ich meine Arbeit sehe

Was mein künstlerisches Selbstverständnis angeht, so will ich gerne bekennen: ich unterwerfe mich nicht blindlings dem Mal-Diktat der Ratio oder der Monotonie der Vernunft. Und ich lasse mich nicht leiten von längst widerlegten Weisheiten und verblichenen Regeln, schon gar nicht in meiner künstlerischen Arbeit. Ich beuge mich auch nicht einem ideologisch beengtem, ästhetischen Diktat, geschweige denn irgendwelchen Trends von "in" und "out" des stilistischen Tagesgeschmackes.
Sicherlich, ich überschreite bekannte Grenzen; ich betrete thematisch, motivisch wie technisch Neuland und komme so zu neuen visuellen, materiellen Ausdrucksformen, die als magisch-poetische Vorstellungen ihren Ursprung in mir und ihre ideelle Heimat im Surrealismus haben.
Und insofern bewege ich mich "aus mir heraus" eben auch in einem traditionellen Kontext des Wiener Surrealismus.


Aber ich möchte hier nicht, sozusagen theoretisch oder kunsthistorisch "Zeugnis ablegen", oder auf André Breton und andere "Granden" zurückgreifen. Meine Arbeiten sollen Zeugnis ablegen von meinem künstlerischen Selbstverständnis. Aber ich fühle mich schon als Teil einer großen, auch großen wienerischen, Maltradition des Surrealismus, die - um Arp zu paraphrasieren - stets eine rebellische Haltung gegenüber der Kunst und dem Leben hatte, ohne in Anarchie zu verfallen.
Ich sehe mich in aller Unbescheidenheit als impulsgebende Akteurin und ideenreiche Vertreterin für eine Neubelebung einer eigentlich alten Kunstrichtung hier in Wien.


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